Nachteilsausgleich in der Schule

2019 NachteilsausgleichFortbilldungsveranstaltung Hamburg

 

Ein Recht, kein Geschenk!

 

Das Recht auf Ausgleich von Benachteiligung ist im Sozialgesetzbuch IX festgeschrieben und ein wichtiges Instrument der Barrierefreiheit in der inklusiven Bildung.

Die praktische Umsetzung des Nachteilsausgleichs bezieht sich nicht allein auf Prüfungssituationen, sondern muss Bestandteil des Schulalltags sein.

 

Das stellt alle beteiligten Personen vor große Heraus­forder­ung­en, nicht selten sind Eltern unzufrieden und Pädagogen verun­sichert, welche Umsetzungsmöglichkeiten überhaupt bestehen.

Um die Benachteiligung einer Schülerin oder eines Schülers tatsächlich zu kompen­sieren, müssen das Lernen, die Leistungs­er­bringung im Unterricht sowie Prüfungen praxistauglich angepasst und organisiert werden.

Am 18.06.2019 lud die hem-Stiftung zusammen mit der Hamburger Schulbehörde zu einer Fortbildungsveranstaltung zum Nachteilsausgleich in das technische Rathaus, Hamburg Altona, ein.

Ziel der Veranstaltung: Mut zu machen, um individuelle Lösungen zur Inklusion zu suchen, diese zu gestalten und umzusetzen.

Der Impulsvortrag von Frau Dr. Angela Ehlers, Stabsstelle Inklusion und Sonderpädagogik der Behörde für Schule und Berufsbildung war der Einstieg in das Thema.

Die Praxisbeiträge lieferten Frau Marisa Hugo, die als Lehrerin in der Stadtteilschule viel Erfahrung mit individuellem Nachteilsausgleich hat und Frau Lina Braren, die den Zuhörern einen Einblick in ihre eigenen Prinzipien als Sonderpädagogin gab.

Mit über 70 pädagogischen Fachkräfte (Lehrer, Sonderpädagogen, Abteilungs- und Schulleiter, Mitarbeiter aus ReBBZ und Prüfungsamt) war das Interesse groß und der Vortragsraum
im Technischen Rathaus Altona bis zum letzten Platz gefüllt.

Die abschließende Diskussionsrunde zeigte, dass im Großen und Ganzen ausreichend Informationen vorhanden sind, es aber in der Umsetzung viel Zeit und Vorbereitung bedarf, für die nicht ausreichend Stunden zur Verfügung stehen. Außerdem besteht Unsicherheit, wie frei gestaltbar der Ausgleich des jeweiligen Nachteils ist. Hier ist weitere Aufklärung notwendig –und auch Mut, Spielräume tatsächlich zu nutzen.